Ein turbulenter Partyspaß

„Das Nilpferd in der Achterbahn Kids“ ist bei Ravensburger erschienen.

Ein Klassiker unter den Partyspielen ist „Das Nilpferd in der Achterbahn“. Jetzt gibt es eine sehr gelungene Version für Kinder ab sieben Jahren, die dem „großen“ Vorbild in nichts nachsteht.

Streng genommen geht es hier nicht auf die Achterbahn, sondern auf eine Wasserrutsche, die ihr mit euren Nilpferden hinunter schliddert. Jeder will als erstes bei der Poolparty ankommen, aber dafür gilt es, lustige Aufgaben zu bewältigen.

Je nachdem, auf welchem Feld ihr steht, müsst ihr malen, zum Pantomimen werden, knifflige „Wahr oder falsch?“-Fragen beantworten oder turbulente Action-Aufgaben bewältigen. Bei denen gilt es zum Beispiel, mit geschlossenen Augen zu erkennen, welcher Mitspieler wie eine Maus gepiepst hat. Oder man muss um die Wette balancieren und dabei Kniebeugen machen, schnell ein Wort aus drei vorgegebenen Buchstaben bilden oder in einer Minute möglichst viele Begiffe nennen – zum Beispiel Dinge aus dem Badezimmer.

Rasant und spaßig und vor allem schon für Erstklässler geeignet, die in wenig lesen können: ein tolles Spiel für drei bis sechs Mini-Nilpferde. Die Aufgaben sind ungewöhnlich und machen Laune, sind trotzdem lösbar, so dass kein Frust aufkommt. Die „Wahr oder falsch“-Fragen sind zudem richtig interessant. Die Party im Kinderzimmer kann beginnen!

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Begeisterndes Spiel mit tollem Material

„Café Barista“ von Euijin Han mit Illustrationen von Siwon Hwang ist bei Koreaboardgames (Vertrieb in Deutschland durch Asmodee) erschienen.

„Herr Ober, noch eine Bestellung!“ In diesem sensationellen Spiel von Euijin Han seid ihr Baristas in einem Café und müsst die Wünsche der Gäste erfüllen. Dabei macht nicht nur das Spielprinzip Laune, auch das supersüße 3D-Spielmaterial und die tollen Illustrationen machen Lust auf mehr.

Vorsicht, hier kann es hektisch werden: Denn an eurer Kaffeebar stapeln sich schon bald die Bestellungen. Toll gezeichnete Karten beschreiben euch, worauf die Gäste Durst haben: vom Eiscafé über den Caramel Macchiato, vom Schwarzen Tee bis zum gekühlten Einspänner. Die Zeichnungen von Siwon Hwang machen direkt durstig, so gut sehen sie aus.

Aber um die Köstlichkeiten zuzubreiten braucht ihr Zutaten. Auf einem Spielfeld müsst ihr eure Figur herumschicken, um Eiswürfel, Kaffeebohnen, Schokolade, Teeblätter, Wasser, Milch, Karamell oder Dampf einzusammeln. Alle Zutaten sind naturgetreue Mini-Darstellungen von echten Zutaten, die ihr dann in kleinen Tassen platziert, um das Getränk zu brauen. Eine echt schöne Idee!

Zufriedene Gäste geben euch gute Bewertungen, und darum geht es letztendlich: am Ende des Spieles die meisten positiven Bewertungen zu haben. Ihr könnt je drei positive Wertungen aber auch „ausgeben“, um Erweiterungen für Eure Theke zu kaufen. Damit kommt ihr schneller an Zutaten – aber vielleicht fehlen euch gerade diese Punkte am Schluss..?

Vorsicht: Nach jeder Spielrunde wandern eure nicht erledigten Bestellungen an der Theke herunter – und kommen sie ganz unten an, gibt es negative Bewertungen, also Minuspunkte.

„Café Barista“ hat mich wirklich begeistert. Die Spielmechanik setzt den Spieler etwas unter Druck, aber gerade das macht den Reiz aus: man fühlt sich wirklich wie ein Kellner (oder eben Barista), dem von allen Seiten die Bestellungen um die Ohren fliegen. Dazu kommt das tolle Spielmaterial und die Tatsache, dass das Spiel auch schon für Grundschüler geeignet ist – eine absolute Herzensspielempfehlung!

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Spannend für Taktiker und Zocker


„Arschmallows“ von Denis Görz und Ricardo Barreto ist bei Denkriesen erschienen.

Okay, der Titel klingt nicht ganz jugendfrei. Dahinter verbirgt sich jedoch ein witziges und äußerst spannendes Spiel, das großes „Nochmal!“-Potenzial hat.

Jeder Spieler bekommt sechs Karten auf denen Marshmallows in verschiedenen Röststufen zu sehen sind: von „frisch“ über „gut erhitzt“ bis zu „Schutt und Asche“. Jede Röststufe hat eine andere Punktzahl zugeteilt, wobei null der niedrigste und acht der höchste Wert ist. Bei dem Spiel geht es darum, am Ende von sechs Spielrunden die wenigsten Punkte zu haben. Der Haken an der Sache: Ihr habt keine Ahnung, welche Werte sich unter euren Karten sind. Ihr dürft nämlich nur zwei davon anschauen. Und unter den anderen kann sich alles mögliche verbergen: sowohl Joker, die minus 2 oder minus 4 Punkte bringen, oder auch Aktionskarten. Die nutzen euch dort leider gar nichts, sie bringen nur zweistellige Punkte, die ihr gar nicht brauchen könnt.

Zieht ihr jedoch eine Aktionskarte vom verdeckten Stapel – was ihr am Anfang jedes Zuges tun müsst – können sie sehr nützlich sein, euch etwa Extra-Züge erlauben oder einen Blick unter eure verdeckten Karten ermöglichen. Vielleicht zieht ihr aber auch Marshmallows, die ihr dann gegen Karten aus eurer verdeckten Auslage austauschen könnt. Wollt ihr das nicht, müsst ihr eine eurer Karten aufdecken – auch wenn ihr gar nicht wisst, was darunter ist. Diese Karte bleibt dann auch bis zum Schluss liegen und kann nicht mehr ausgetauscht werden.

Das Ende einer Runde ist erreicht, wenn ein Spieler alle fünf Karten aufgedeckt hat oder wenn ein besonders wagemutiger (oder selbstsicherer) Spieler „Arschmallows“ ruft – dann müssen alle Spieler aufdecken, ob sie mit ihrer Auslage zufrieden sind oder nicht. Der Rufer muss allerdings auch die wenigsten Punkte haben – wird er von jemandem unterboten, bekommt er zur Strafe das Doppelte seiner Punkte aufgeschrieben.

Es ist eins Spiel für Taktiker und für Zocker, denn manchmal bleibt einem nichts anderes übrig, als „blind“ seine Karten zu tauschen: Wie ärgerlich, wenn man dann eine vermeintlich gute 3 hinlegt, um festzustellen, dass man eine -4 dafür weggeworfen hat…

Für das Spiel sollte man schon ziemlich gut Kopfrechnen und sich Karten merken können – aber wenn man nur mit vier statt sechs Karten spielt, können auch schon jüngere Grundschüler mithalten.

Fesselnd, schnell und süchtig machend! Ganz klare Spielempfehlung!

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Ein Spiel für Tierfreunde


„Super Kawaii Pets“ von William Cavaglieri ist bei Heidelbär Games erschienen.

Das ist ein Spiel für alle Tierfreunde. Denn hier geht es darum, Tiere glücklich zu machen. Und wie macht man das? Mit Streicheleinheiten, leckerem Essen und Medizin, wenn sie krank sind. Haben sie dann noch ein schönes Zuhause, sind die Tiere zufrieden – und ihr bekommt Punkte.

„Kawaii“ heißt niedlich auf Japanisch. Und so sehen die Tiere auf den Spielkarten  auch aus, selbst wenn sie auf der einen Kartenseite traurig sind. Es gibt verschiedene Hunde, Katzen, Nagetiere und Wildtiere – eines niedlicher als das andere.

 In jeder Runde nehmt ihr zwei Karten – das können Tiere oder Hilfskarten sein, spielt die Tiere vor euch aus und versucht, ihre Bedürfnisse, die auf den Karten abgedruckt sind, zu erfüllen. Das wiederum macht ihr mit den passenden Hilfskarten. Manche Sonderfertigkeiten von einigen Karten helfen zusätzlich. Habt ihr es geschafft, dürft ihr die Tiere auf die glückliche Seite drehen. Wenn ihr die richtigen Tiere habt, dürft ihr wiederum Hundehütten, Katzenkörbchen, Kaninchenställe oder andere Orte nehmen, die euch noch mehr Punkte einbringen.

Einfache Regeln und eine kurze Spieldauer machen „Super Kavaii Pets“ zum idealen Spiel für unterwegs und zwischendurch. Echt niedlicher Spielspaß für Kinder ab dem Grundschulalter.

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Abenteuer in einer nicht besonders schönen Zukunft

„Boy from Mars“ von Christian Linker ist bei dtv erschienen.

Das Schicksal meint es nicht gut mit Jonto. Erst stirbt sein Großvater Ben, dann muss er Jonto auch noch seine Heimat, den Mars, verlassen. In den Kolonien auf dem Mars leben im Jahr 2099 nur sehr reiche Leute, und Jonto gehört nicht dazu. Er muss zu seiner Mutter, die auf der Erde lebt und zusammen mit anderen daran arbeitet, den durch Klimakrise und Kriege zerstörten Planeten wieder aufzubauen.

Jonto ist unglücklich: Auf der Erde leben nur Idioten, heißt es in seiner Heimat. Und als Junge vom Mars wird er von allen schräg angesehen. Auch das Verhältnis zu seiner Mutter Nelli ist nicht das Beste, schließlich hat sie ihn auf dem Mars bei seinem Großvater zurückgelassen, um selbst zur Erde zurückzukehren.

Doch dann erfährt Jonto durch das Tagebuch seiner Großvaters, dass Ben an einer spektakulären Erfindung gearbeitet hat, die die Welt retten und Jonto reich machen könnte. Damit wäre seine Rückkehr zum Mars gesichert. Doch wo hat Ben diese mysteriöse Erfindung versteckt? Zusammen mit einer Jugendbande will Jonto diesem Geheimnis auf die Spur kommen.

Ein überflutetes Hamburg, eine dystopische Gesellschaft, Städte aus Bäumen und eine Welt, in der monatelange Dürre und mörderische Überflutungen dazzugehören: Christian Linker entwickelt in seinem Science-Fiction-Abenteuerroman das Bild einer nicht besonders schönen Zukunft, wie sie sein könnte, wenn auf der Erde alles so weiterläuft, wie bisher.

Wir betrachten diese Welt staunend und durch Jontos Augen und werden dadurch selbst zum Jungen vom Mars. Denn uns kommt es wie ihm seltsam vor, dass in der Mehrzahl die weibliche Form genutzt wird und man „Ahoj“ statt „Hallo“ sagt. Trotz allem schwingt ein Hauch Optimismus mit, denn diese Gesellschaft ist näher zusammengewachsen und will sozialer sein, als wir es kennen – während auf dem Mars nur das Geld zählt. Ein spannendes Abenteuer, das trotz fataler Aussichten Mut macht.

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Woher wir kommen und wo wir derzeit stehen

„Deutsche Geschichte“ von Manfred Mai ist bei Beltz& Gelberg erschienen.

Der Kinder- und Jugendbuchautor Manfred Mai hat schon vor 25 Jahren das Buch „Deutsche Geschichte“ geschrieben. Nun erscheint eine neue, erweiterte und überarbeitete Version davon, und das aus gutem Grund: Vor 75 Jahren wurden die Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Demokratische Republik gegründet. Auch das Grundgesetz feiert 2024 seinen 75. Geburtstag.

Ein starker Anlass, um auf die Geschichte der Deutschen zurückzublicken. Mai schreibt in einfacher, verständlicher Sprache von den Germanen und Karolingern, von Königen und Kaisern, von finsteren Zeiten und von Aufklärung und Neuanfang.  Nüchtern und verständlich schildert der Jugendbuchautor den Weg in den totalitären Führerstaat. Mehr als das letzte Drittel des Buches befasst sich mit der Zeit nach dem Dritten Weltkrieg: Das geteilte Deutschland, die Wirtschaftswunderzeit  und die Wiedervereinigung stehen ebenso im Fokus wie die aktuellen Geschehnisse der vergangenen Jahre: Pandemie, Klimawandel und Vielfachkrise – und wieder einmal der Feind, der rechts steht.

Viel Text und nur wenige, dafür eindrückliche Illustrationen – lasst euch davon nicht abschrecken, denn die Lektüre lohnt sich. In diesem Buch erfahrt ihr, woher die Deutschen kommen, wo sie strauchelten und wo wir derzeit stehen. Das ist wichtig, um zu wissen, wohin ihr mit und in unserem Land gehen wollt.  

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Von Hammerhai, Clownfisch und Diskomuschel

„Ganz viele Meerestiere mit total behämmerten Namen und wie sie ganz sicher dazu kamen“ von Autorin Anne-Kristin zur Brügge und Illustratorin Merle Goll ist im Verlag Friedrich Oetinger erschienen.

Na puh, dieses Bilderbuch hat ja mal einen richtig langen Namen. Aber wenn ihr glaubt, dass ihr hier ein Sachbuch vor euch habt, dann muss ich euch enttäuschen: Merle Goll und Anne-Kristin zur Brügge haben mit sehr viel Spaß am Fabulieren jede Menge groben Unfug zusammengeschrieben. Das lustige Quatschbuch enthält viele Doppelseiten mit Meerestieren, die ziemlich verrückte Namen haben, aber die Texte dazu sind „gereimte Ungereimtheiten“ und entspringen der Fantasie der Autorin. Nein, der Hammerhai heißt nicht so, weil ihm ein Hammer auf den Kopf gefallen ist – aber das wäre doch auch eine schöne Erklärung, oder? Und der Clownfisch hat nicht etwa einen Clown gefrühstückt, und die Diskomuschel will auch nicht Party machen …

Wunderbarer Nonsens: Neben der Lust am Unsinn, den vielen Wortspielen und herrlichen Zeichnungen steht etwas Ernsthaftes im Hintergrund – denn Müll und Schmutz im Meer will schließlich keiner.  Eine Fotoseite zeigt zudem, wie die im Buch genannten Tiere wirklich aussehen – zum Teil noch verrückter als das, was sich Merle Goll mit ihren Zeichnungen ausgedacht hat.

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Schritt für Schritt beliebte Figuren entstehen lassen

„Zeichne mal den Grüffelo und seine Freunde“ von Axel Scheffler ist bei Beltz&Gelberg erschienen.

Sicher kennt ihr alle den Klassiker „Der Grüffelo“. In diesem tollen Buch verrät Axel Scheffler, der Mann, der den Grüffelo gezeichnet hat, tolle Tipps für junge Künstler. Nach einer kurzen Eimführung geht es auch gleich zur Sache. Das Buch ist eingeteilt mach den verschiedenen Figuren von Axel Scheffler: Neben dem Grüffelo und der großen bösen Maus können auch Riese Rick, die Schnecke und der Buckelwal, Benni Stern und viele andere gezeichnet und gekritzelt werden. Schritt für Schritt und mit weiteren, lustigen Zeichenübungen können die beliebten Figuren so selbst gestaltet werden.

Ganz langsam erklärt Axel Scheffler hier das Entstehen von Monstern, Tieren und Menschen – und das surchaus motivierend und mit Mutmachsprüchen. Es gibt kein „Richtig oder falsch“, und Übung macht den Meister – einfühlsam und einfach toll!

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Spannend und ungewöhnlich

„Rubinjagd im Treibsand“ ist bei Spinmaster Games erschienen.

Eine pfiffige Spielidee, vereint mit viel Spannung – das ist „Rubinjagd im Treibsand“. Im Spiel seid ihr mutige Schatzsucher, die sich auf ihrem Weg ins Abenteuer in ein Treibsandfeld verirren. Jetzt gilt es: Welche Spielfigur hälrt sich am längsten an der Oberfläche?

Das ungewöhnliche Spielfeld wird auf eine Dschungel-Tempel-Landschaft gesetzt: Der Rahmen erhält einen Boden aus zahlreichen bunten Stäben. Auf diesen Stäben platziert ihr den „Treibsand“ – Kinetic Sand, den ihr vielleicht schon vom Spielen kennt. Dann sucht sich jeder Abenteurer einen Platz auf dem Sandfeld, und schon geht’s los: Reihum wird gewürfelt. Jeder Spieler muss einen Stab in der Farbe, die er erwürfelt hat, aus dem Rahmen ziehen. So wird der Untergrund immer wackeliger und wackeliger. Da muss man schon genau aufpassen, welches Stäbchen man nimmt, damit man nicht die eigene Figur in Gefahr bringt. Irgendwann stürzt jedoch auch der tapferste Abenteurer in die Tiefe.

Aber damit muss das Spiel noch nicht vorbei sein: Ist es dem Unglücklichen nämlich gelungen, vorher den roten Rubin zu ergattern, der irgendwo im Treibsand verborgen war, bekommt er eine zweite Chance und darf sich noch einmal nach oben stellen.

Mich hat das clevere Spielprinzip begeistert, das sich aus dem ungewöhnlichen Material und der traditionellen „Mikado“-Idee zusammensetzt. Das schnelle Spiel führt zu vielen „Noch mal!“-Erlebnissen und macht dank der einfachen Regeln Großen und ganz Kleinen einfach Spaß!

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Ein ganz besonderes Kartenspiel

„SERVD. Kinder vs Eltern“ ist bei Servdvards erschienen.

Ein Spiel, das nicht nur eine Stunde oder einen Abend dauert, sondern eine Woche oder einen ganzen Monat? Wie soll das gehen? Mit „SERVD. Kinder vs Eltern“ findet ihr es heraus und tretet dabei gegen eure Eltern an.

SERVD. ist ein Kartenspiel, bei dem ihr euch am Anfang auf einen bestimmten Zeitrahmen einigt. Dann bekommt jeder Mitspieler Karten. Es gibt Karten für Kinder, für Eltern und für die ganze Familie. Diese Karten werden gleichmäßig verteilt und können während der festgelegten Zeit ausgespielt werden, wann immer ihr es wollt. So könnt ihr eure Eltern (und auch eure Geschwister!) zum Beispiel mit der „Frühjahrsputz“-Karte dazu bringen, für euch euer Zimmer aufzuräumen. Die Abendessen-Aussuchen-Karte erklärt sich von allein, und mit der Miesepeter-Karte dürft ihr ein Elternteil das zum Miedepeter wird, dazu auffordern, sich unter dem Tisch zu verkriechen, bis die Laune besser wird.

Eure Eltern hingegen können euch mit der „Ab nach draußen“-Karte dazu bringen, einen ganzen Tag lang auf Handy, Smartphone und Spielekonsole zu verzichten. Die Buchwurm-Karte fordert euch auf, ein Buch in einer bestimmten Zeit durchzulesen – wenn ihr das schafft, dürft ihr dafür eine eurer Karten zweimal spielen.

Die Familienkarten machen lustige Aktionen möglich und fordern zum Beispiel zu einem Wettrennen Eltern gegen Kinder auf, oder sie ermöglichen es demjenigen, der die Karte ausspielt, für das Wochenende einen Film-, Pizza- oder Grillabend festzulegen.

Und wenn ihr keine Lust habt, das zu machen, was auf den Karten steht? Dann habt ihr noch ein paar Absolut-Nicht-Karten, mit denen ihr die Karten anderer Spieler ausschalten könnt.

Eins ist klar: Auf dieses Spiel müssen sich alle, die dabei mitmachen, einlassen. Sonst macht SERVD. keinen Spaß. Wenn jedoch alle Familienmitglieder mit den Regeln einverstanden sind und sich daran halten, kann dieses Spiel ein ungewöhnliches und großes Vergnügen für alle werden, über das ihr noch lange reden werdet.

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Spannender Stoff zum Nachdenken

„Goldene Steine“ von Cornelia Franz ist bei Carlsen erschienen.

Wisst ihr, was es mit den goldenen Steinen auf sich hat, die man hier und da vor Gebäuden findet? Yara hat jahrelang gedacht, es wäre ein Goldschatz. Doch es handelt sich um Stolpersteine, die an ermordete Menschen erinnern sollen. Yara ist besonders von der Geschichte der kleinen Ella berührt; ihre Nachbarin Frau Winter war mit dem Mädchen befreundet und erzählt ihr von der Zeit, als Ella und ihre Eltern plötzlich verschwanden.

Als Yara umziehen muss, ist das für sie ein harter Schlag. Doch in ihrem neuen Stadtviertel lernt sie Leon und Nikolai kennen. Leon berichtet, dass er vor kurzem von ein paar Typen zusammengeschlagen wurde, die ihn als Juden beschimpft haben – lag das daran, dass er einem Mann eine seltsame kleine Kappe gestohlen hatte und sie selbst trug? Nikolai hingegen ahnt, dass diese Prügelattacke eigentlich ihm galt. Denn er ist Jude mit russischen Wurzeln, obwohl er das nicht jedem erzählt.

Yara ist empört und will die Sache aufklären. Doch bei der Polizei nimmt man die Jugendlichen nicht ernst. Also versuchen sie selbst, die Täter aufzuspüren – ob das eine gute Idee ist?

Wer spannende Bücher mit ernsthaftem Hintergrund mag, ist hier genau richtig. Aus drei Perspektiven schildert Cornelia Franz die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft, die mit aktuellen Konflikten zurechtkommen muss. Toller Stoff zum Nachdenken über das Gestern und das Heute.

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Auf Erzählreise gehen

„Das Buch, das auf deine Geschichten wartet“ von Elise Hurst ist im Adrian-Verlag erschienen.

Dies ist ein außergewöhnliches Buch, denn es enthält eine Million Geschichten – und gleichzeitig gar keine. Die Künstlerin Elise Hurst hat die Seiten mit Bildern gefüllt, die Teile von Geschichten sein könnten. Vielleicht der Anfang, vielleicht etwas mitten drin. Und sie fordert auf den ersten Seiten  des Buches dazu auf, auf Erzählreise zu gehen.

Da ist das Mammut, das ein riesiges Boot zieht, oder der Hund, der Fische fliegen sieht. Was wohl die alte Frau denkt, die zusammen mit einem Fuchs auf einer steilen Klippe steht? Warum fliegen die Elefanten auf dem nächsten Bild davon? Was hat der Pinguin mit dem bunten Drachen vor? Das alles sind Fragen, die ihr beim Betrachten der Bilder beantworten könnt, wenn ihr es möchtet.

„Geschichten sind Türen“, schreibt Elise Hurst in einem Zwischentext. „Die Fantasie hat keine Grenzen, keine Wände oder Rahmen, keine Einschränkungen von Zeit oder Raum.“ Genau das kann jeder mit diesem Buch erfahren, denn sobald man eine Seite aufschlägt, beginnt man unwillkürlich, darüber nachzudenken.

Was mögen hinter den Bildern für Geschichten stecken? Wahrscheinlich findet jeder eine andere Antwort darauf.

Das Buch ist ein ganz zauberhafter Appell, die eigene Fantasie und Kreativität zu nutzen und die Bilder aus dem Buch zu Geschichten werden zu lassen. Das Vorwort des genialen Neil Gaiman ist bereits selbst eine Geschichte, die Lust darauf macht, zu fabulieren. Elise Hurst spornt ihre Leser – oder eher Betrachter – an: „Sei unerschrocken. Sei mutig. Erschaffe, wovon du dir wünschst, es würde existieren.“

Wirklich toll für fantasiebegabte Menschen jeden Alters.  

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Harry Potter trifft Agatha Christie im Kinderbuch

„Hotel der Magier“ von Nicki Thornton ist bei Chicken House erschienen.

Bis zu jenem denkwürdigen Abend, an dem Doktor Thorpor Thallomius im Hotel „Zur letzten Chance“ vergiftet wurde, wusste Seth nicht einmal, dass es Magie gibt. Und doch stirbt nun ausgerechnet der Initiator dieses geheimen Magiertreffens ausgerechnet, nachdem er Seths Nachtisch, den „Aprikosentraum“ gegessen hat. Natürlich halten ihn erst einmal alle für den Mörder – allen voran Gregor Fischadler, der für die Sicherheit der Anwesenden verantwortlich war. Bei dem geheimen Treffen ging es darum, wer ins „Elysium“, die magische Gemeinschaft, aufgenommen werden sollte. Warum sollte ausgerechnet Küchenjunge Seth, ausgebeutet von seinen Arbeitgebern, den fiesen Bunns, einen Grund haben, Doktor Thallomius zu töten? Seth bleibt nur eines übrig: Er muss zusammen mit seiner Katze Nachtschatten selbst ermitteln. Denn er kann sich nicht darauf verlassen, dass der eilig herbeigerufene Inspektor Zinnkrug mit seinen eigenwilligen Ermittlungsmethoden den wahren Mörder findet. Schließlich hatte offenbar jeder im Hotel, ob Gast oder nicht, seine eigenen kleinen Geheimnisse …

Mit einer Mischung aus Agatha Christie und Harry Potter Roman legt Nicki Thornton hier einen richtig spannenden Krimi für gewitzte Kinder und Jugendliche vor. Fesselnd bis zum Schluss und voller famoser Ideen. Unbedingt lesen!

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Den Laserstrahl der Konzentration einsetzen

„Dein Kopf, der Superheld“ von Wouter de Jong, übersetzt von Verena Kiefer und mit Zeichnungen von Hein de Kort, ist im Baumhaus-Verlag erschienen.

Wusstet ihr, was euer Kopf alles kann? Er ist ein richtiger Held mit Superkräften. Mit diesem Buch lernt ihr, die 15 darin beschriebenen Superkräfte zu steuern und für euch zu nutzen.

„Wenn das Leben ein Spiel ist, ist dein Kopf der Controller“, heißt es gleich am Anfang. Denn wisst ihr erst einmal, wie ihr das, was ihr im Kopf mit euch herumtragt, am besten kontrolliert, fällt euch vieles leichter. Autor Wouter de Jong gibt euch viele nützliche Tipps, wie ihr zum Beispiel die Kraft eurer Fantasie als „Netflix im Kopf“ nutzen könnt.

In weiteren Kapitel geht es darum, den „Laserstrahl der Konzentration“ richtig einzusetzen, Ablenkungen in den Griff zu bekommen und achtsamer mit sich selbst und anderen umzugehen. Ihr erfahrt, was die fünf Grundgefühle sind und wie ihr diese für euch nutzen könnt, etwa um Mobbern zu begegnen oder eure Wut in den Griff zu bekommen.

Kleine Experimente helfen euch dabei, praktisch zu erfahren, was genau gemeint ist. Dazu gibt es weitere Tipps und Aufgaben zum Ausprobieren – jedem Kapitel ist zum Beispiel eine Challenge „Fordere deine Eltern heraus“ nachgestellt, in dem ihr das gerade Gelernte praktisch anwendet. Netterweise schlägt der Autor auch gleich vor, was es dabei zu gewinnen gibt – zum Beispiel entscheiden, was es zu essen gibt oder den doppelten Lieblingssnack bekommen.

Außerdem gibt es als Motivation eine Abschlusschallenge – hat man diese alle absolviert, sollten die Eltern einen vorher vereinbarten Abschlusspreis spendieren.

Ich bin richtig begeistert von diesem tollen Sachbuch. Nicht nur, dass man jede Menge über sich und das lernt, was im Kopf so vor sich geht, es ist tatsächlich eine ganz praktische Hilfe für den Alltag; etwa, um besser mit Herausforderungen wie Lernen, Unsicherheiten, Konzentrationsproblemen und Stimmungsschwankungen umzugehen. Dass die Eltern miteingebunden werden – sie müssen nicht nur die kleinen Preise spendieren, sondern sich auch an den Übungen und Aufgaben beteiligen – ist ein cleverer Kniff. Außerdem gibt es immer mal wieder einen „langweiligen Abschnitt für deine Eltern“, in denen die wissenschaftlichen oder psychologischen Hintergründe erklärt werden.

Sehr schön ist auch, dass hilfreiche Links zu weiteren Audioübungen und Visualisierungen führen, mit denen ihr die Übungen vertiefen könnt.

Eine ganz warme Empfehlung für diesen Superhelden unter den Sachbüchern!

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Tante Mathilda ermittelt

„Rocky Beach Crimes: Tödliche Törtchen“ von Kari Erlhoff ist bei Kosmos erschienen.

Aufgepasst, jetzt ermittelt Tante Mathilda! Das ist nicht nur für Fans der drei ??? interessant: In der neuen Reihe „Rocky Beach Crimes“ geht es etwas dramatischer zu, als in der Jugendserie. Die für ihren Kirschkuchen bekannte Tante Mathilda erweist sich als ebenso clever wie ihr Neffe Justus, wenn es darum geht, Verbrechen aufzuklären.

Und Mathilda bekommt es mit einem richtigen Mord zu tun. Ausgerechnet über ihrem bekannten und beliebten Kirschkuchen bricht Greg Weston, berühmter Hollywoodstar und Jury-Mitglied beim Rocky-Beach-Kuchen-Wettbewerb, tot zusammen. Das kann Mathilda unmöglich auf sich sitzen lassen. Auch wenn die Diagnose vorerst Herzinfarkt statt Mord lautet – so ganz daran glauben will sie nicht. Vielleicht hat Westons junge, hübsche Frau Helena etwas damit zu tun, oder der rüpelhafte Typ mit dem Cowboyhut. Als die Sponsorin des Wettbewerbs dann auch noch vergiftet wird, kann Mathilda nicht mehr an einen Zufall glauben: Sie nimmt die Ermittlungen selbst in die Hand!

Tante Mathilda mit Miss Marple zu vergleichen wäre falsch – schließlich ist Mathilda deulich jünger und rüstiger. Aber was den detektivischen Spürsinn und den feinen Sinn für Humor angeht, da liegen die beiden Damen auf einer Wellenlänge, und das wird auch den Lesern solcher „Cosy Krimis“ gefallen. Eine gelungene Idee und eine tolle Umsetzung. Hoffentlich darf Mathilda noch mehr Fälle lösen. In den anderen Bänden der „Rocky Beach Crimes“ ermitteln erst mal Kunstdieb Victor Hugenay, Kommissar Reynolds und der Erzfeind der drei ???, Skinny Norris.

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Präriehunde auf der Jagd nach Tacken

„Showdown“ von Jakob und Benjamin Schwer ist bei HABA erschienen.

Howdy! Willkommen im Wilden Westen, wo ihr als gerissene Präriehunde auf der Jagd nach Reichtum seid. Denn nur, wer am Ende die meisten Tacken besitzt, gewinnt den Showdown.

Jeder Spieler übernimmt hier die Rolle eines Banditen und versucht, die Mitspieler auszurauben, andere Überfälle zu begehen oder die Tresorrräume der Bank leerzuräumen. Blöd ist nur, dass der Sheriff ständig auf Patrouille ist: Kommt er vorbei, muss man sich entweder verstecken oder gut verkleiden, um nicht erwischt zu werden.

Die Spieltechnik ist nicht ganz einfach: Ihr benutzt Karten, um euch zu bewegen oder um Würfel einzusetzen und mit denen zu versuchen, einen erfolgreichen Überfall durchzuziehen. Sind auf den Karten aber noch andere Symbole zu sehen – etwa der Sheriff – kann das ganz schön nach hinten losgehen…

Bei diesem Spiel ist eine gehörige Portion Taktik gefragt: Die richtige Karte zur richtigen Zeit kann entscheiden sein. Das ist gleichzeitig fordernd und macht Spaß.

Toll ist auch das Spielmaterial, die Holzfiguren und die schönen Spardosen. Letztere sind die einzigen, die verhindern, dass man das mühsam erbeutete Geld ruck zuck wieder an den Sherriff verliert.

Spannend, knifflig und ein richtiges Vergnügen!

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Ein schneller und großer Spaß

„Monster-Bande“ von Florian Biege ist im Verlag „Drei Hasen in der Abendsonne“ erschienen.

Lust auf ein ungewöhnliches Memo-Spiel? Dann ist „Monster-Bande“ genau das richtige für euch. Hier geht es darum, den richtigen Zwilling zu finden. Aber nicht einfach so…

Im Idealfall spielt ihr in Teams gegeneinander. Ein Spieler des einen Teams zieht eine Karte und hat die Aufgabe, das darauf abgebildete Monster, während die Sanduhr läuft, möglichst genau zu beschreiben. Der Rest seines Teams sucht das Monster in den ausliegenden Karten, das gegnerische Team passt auf, dass nicht geschummelt wird. Denn hier kommt der Kniff: Vor dem Beschreiben muss der Erklärer zwei Würfel werfen. Die darauf abgebildeten Symbole bestimmen, was er NICHT beschreiben darf: Farbe? Mund oder Kopf? Augen? Oder darf er gar keine Zahlen nennen? Gar nicht so leicht, denn die ratenden Spieler haben außerdem nur einen einzigen Versuch, um das richtige Monster zu finden.

Wenn ihr nur zu zweit spielt, tretet ihr zusammen gegen das Spiel an und beschreibt abwechselnd, zu dritt beschreibt immer einer und die anderen beiden versuchen, schneller als der andere zu sein.

Egal in welcher Variante – es ist ein schneller und großer Spaß! Die Monster sind liebevoll gezeichnet und die Spielidee ist so genial, dass Groß und Klein ihr Vergnügen daran haben. Im Zweifelsfall kann man auch ganz „normales“ memory spielen. Aber wer will das schon, wenn die Würfel als Herausforderung locken? Ein Super-Spiel, auch zum Mitnehmen.

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Als ??? gemeinsam gegen das Labyrinth

„Die drei ??? Labyritnth TEAM Edition“ ist bei Ravensburger erschienen.

Nicht nur für Fans der drei ??? kommt hier ein tollen Team-Spiel, das auf den Grundregeln des beliebten „verrückten Labyrinths“ basiert. Im Gegensatz zum Original müsst ihr hier nicht allein für euch nach Schätzen jagen, sondern zusammenarbeiten, um dem berühmten Kunstdieb Victor Hugenay (für ???-Anhänger ein alter Bekannter) das Handwerk zu legen.

Hugenay hat die Cover-Gemälde der drei ??? gestohlen und in seinem Labyrinth versteckt. Ihr müsst sie wiederfinden. Doch das Labyrinth verändert sich ständig – auch, weil vor jedem Spieler erst einmal Hugenay an der Reihe ist und Bilder verschwinden lässt, Gänge verschiebt oder einen der ermittelnden Detektive im Labyrinth an eine andere Stelle setzt.

Nach und nach werden so Gänge unpassierbar. Die Spieler müssen sie erst mühsam von Schrott befreien, um hindurchzukommen oder nachzusehen, ob sich die gesuchten Bilder unter dem Schrott verstecken.

Gelingt es dem Spieler ein Bild zu bergen, bekommt er einen Bonuszug.

Jeder Spieler hat zudem Spezialfähigkeiten, die er pro Zug ein Mal einsetzen kann: Im Einführungsspiel sind das Gänge verschieben oder Gangplättchen umdrehen. Im Basisspiel kommen weitere Fähigkeiten hinzu: Statt Drehen kann man nun auch Plättchen tauschen, zugemüllte Gänge durchqueren, aus dem Labyrinth ausbrechen oder Teleportieren.

Spielziel ist es, schneller als Hugenay zu sein und alle Bilder zu sammeln und zu einem Poster zusammen zu setzen, ehe Hugenays letztes Kärtchen umgedreht wird.

Das ist mal eine ganz neue und kooperative Labyrinth-Variante, die deutlich fordernder ist als das bekannte Spiel. Es macht viel Spaß, gemeinsam gegen Hugenay und seine Fallen anzutreten, aber es ist auch nicht ganz enfach. Dennoch verstehen schon junge Spieler schnell die neuen Regeln. Echt klasse und spannend!

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Ein komplexes und rasantes Duell

„Time Division“ von Alexander Schreiber ist im Verlag Heidelbär Games erschienen.

Wenn ihr Lust auf ein rasantes und anspruchsvolles Duell-Kartenspiel habt, ist „Time Division“ für euch genau das Richtige. Jeder Spieler übernimmt hier die Rolle eines Zeitreisenden, der entweder für die Agentur „Golden Hourglass“ oder für die Konkurrenz „Black Watch“ antritt. Die Hintergrundgeschichte: Zwei Zeitlinien verschmelzen, und jede Agentur muss um ihre Existenz kämpfen. Drei Zeitalter können entweder unabhängig voneinander oder als Kampagne gespielt werden: Altes Ägypten, Dunkles Mittelalter oder 1980er. In jedem Zeitalter gibt es andere Schwerpunkte, am einfachsten ist Ägypten. In jedem Spiel müssen die Zeitreiseagenten versuchen, einflussreiche Personen aus dieser Zeit auf ihre Seite zu ziehen. Spielmechanisch bedeutet das: Ihr müsst versuchen, die Karten mit dem höchsten Zahlenwert zu erobern. Die Karten haben jedoch nicht nur einen Wert, sie haben auch verschiedene Funktionen – und das macht die Sache erst knifflig.
Aber noch einmal von vorne: Zunächst wird gedraftet, um die Karten zu verteilen. Das ist ein Fachbegriff, der soviel bedeutet wie: Ihr zieht nicht einfach Karten, sondern verteilt sie zwischen euch, einem neutralen Platz auf dem Spielbrett und eurem Gegner. Die toll illustrierten Karten zeigen unterschiedliche Personen, die alle andere Dinge können und unterschiedlich wertvoll sind. Dann folgt das eigentliche Duell: Die Spieler legen nacheinander Karten aus. Nun werden die Werte verglichen – derjenige mit dem höheren Wert darf entscheiden, wer die Fähigkeiten seiner Karte nutzt. Der andere darf seine Karte vor sich ablegen. Aber Vorsicht: Die Karteneffekte können vielleicht besser sein, als der eigentliche Kartenwert. Oder sie wirken sich negativ auf den Spieler oder seinen Gegner aus. Hier muss man schon ganz genau aufpassen, was man tut, um am Ende der Partie die meisten Punkte und damit den meisten Einfluss zu haben.

Eine einzelne Partie dauert gar nicht so lange und ist perfekt für ein schnelles Spiel zwischendurch. Was „Time Division“ so komplex macht, sind die verschiedenen Funktionen der Karten. Um den Überblick zu behalten, empfiehlt es sich, zumindest am Anfang die Anleitung bereitliegen zu haben, um die Karteneffekte vor dem Ausspielen noch einmal nachlesen zu können. Hat man das erst einmal verinnerlicht, ergeben sich wirklich epische Schlachten, denn mit der richtigen Karte kann man den Gegner ganz schön alt aussehen lassen. Dabei weiß man trotz des Zwei-Spieler-Modus nie, welche Karten der andere hat – schließlich liegen auch noch einige verdeckt auf dem Spielfeld und können erst durch geschickte Spielzüge den Besitzer wechseln.
Erwähnt sei hier noch die wirklich sensationelle Gestaltung: Die detailreichen Karten, das durchdachte Spielbrett und die schöne Metallmünze, die für das Spiel gebraucht wird, machen „Time Division“ auch optisch zu einem echten Schmankerl. Etwas schade finde ich, dass die fantasievolle Hintergrundgeschichte für das eigentliche Spiel gar nicht so wichtig ist. Das tut dem Spielspaß natürlich keinen Abbruch.
Ein wirklich tolles, anspruchsvolles Spiel für Taktiker – mit etwas Hilfe können Duellanten ab zehn Jahren hier ihren Spaß haben. Auch super für unterwegs!

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Für eine Überraschung bereit sein

„SERVD. Für Paare“ ist bei SERVDCARDS erschienen.

Dies ist ein ungewöhnliches Kartenspiel für alle Paare. Das Besondere: Man kann es tage-, wochen- oder sogar monatelang spielen. Vorab einigt sich das Paar darauf, wie lange gespielt werden soll. Dann erhält jeder ein Kartendeck. Diese Karten kann man jederzeit – am besten unerwartet – gegen den Partner einsetzen. Darauf sollten beide gefasst sein.
Eine plötzliche und ungewohnte Macht! Denn mit den Karten kann man den Partner – oder die Partnerin – dazu bringen, lustige Dinge zu tun. Etwa mit der Modesünde-Karte, mit der man den Partner einen Tag lang dazu zwingt, das anzuziehen, was man will. Oder die Komplimente-Karte, mit der man 15 Minuten lang jede Minute ein Kompliment bekommen muss. Mit der Aufgaben-Umkehr-Karte kann man eine unliebsame Aufgabe an den Partner delegieren und mit der Futterneid-Karte dem Partner das Essen stibitzen.
Es sind auch reichlich alberne Karten dabei, wie die Rückwärtskarte, bei deren Anwendung der Partner die nächsten 30 Minuten rückwärts laufen muss – aber bei SERVD. geht es ohnehin mehr um den Spaß und darum, gemeinsam lustige Dinge zu erleben.
Wer sich darauf einlassen mag, für den ist jede Menge Vergnügen garantiert. Die beiden Kartensätze sind unterschiedlich, so dass man nicht weiß, was der andere für fiese oder lustige Aufgaben in Petto hat.
Außerdem gibt es die „Absolut Nicht“-Karte, wenn man keine Lust auf das Spielchen hat – aber Achtung, die kann durch die gleiche Karte gekontert werden. Und im Notfall gibt es noch die „Heute nicht, Satan“-Karte, die alle anderen Karten übertrumpft. Denn: „Wir spielen doch kein UNO!“

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Liebeserklärung an das Lesen

„Der höchste Bücherberg der Welt“ von Rocio Bonilla ist bei Jumbo erschienen.

Wenn ihr genauso gerne lest, wie ich, dann werdet ihr diese Geschichte lieben. Denn in ihr geht es darum, so viele Bücher zu lesen, dass man gar nicht mehr aufhören mag.

Lukas möchte gerne fliegen können. Doch obwohl er alles versucht, will es nicht klappen. Da drückt ihm seine Mama ein Buch in die Hände: „Man kann auch anders fliegen, Lukas.“ Und Lukas beginnt zu lesen. Und er hört nicht mehr auf. Er nimmt das nächste Buch und das nächste und staunt, was man alles mit Büchern erleben kann. Er liest die Bücher der Familie und die Bücher seiner Freunde und Nachbarn.

Der Stapel Bücher, auf dem er sitzt, wird immer höher. Lukas kommt nicht mehr herunter, nicht mal zum Schlafen oder essen. Selbst die Feuerwehr kann ihn nicht überreden, herunterzukommen. Bald kommen die Leute von überall her, um den größten Bücherberg der Welt zu sehen.

Und während Lukas liest und liest, versteht er plötzlich, was seine Mama meint: Auch wenn er nicht fliegen kann – seine Gedanken können es, wenn er in ein Buch versunken ist. Aber – wie kommt Lukas nun wieder von seinem Bücherberg herunter?

Liebevoll erzählt Rocio Bonilla Lukas‘ Geschichte und zeichnet sie mit so vielen schönen Details – ein echtes Herzensbuch! Eine wunderbare Liebeserklärung an das Lesen für alle, die Bücher lieben und niemals genug davon bekommen können!

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Monsterpickel und Eltern-Trouble

„Kathas Katastrophen. Mein Leben zwischen Freunde-Bubble und Eltern-Trouble“ von Johanna Klement, illustriert von Mareikje Vogler, ist bei dtv erschienen.

In einer Woche kann im Leben einer Zwölfjährigen schon ganz schön viel passieren. Bei Katha jedenfalls häufen sich die Katastrophen. Einige davon haben mit dem Umweltprojekt in der Schule zu tun, andere mit ihrer besten Freundin Lisi. Die rebelliert nämlich gegen ihre konservative Familie und will sich ein Tattoo stechen lassen. Und Katha soll ihr dabei helfen. Als beste Freundin kommt Katha aus dieser Nummer natürlich nicht so leicht raus.

Dabei hat sie wirklich genug eigene Sorgen. Vor allem mit ihren Eltern, die ihr eine Überwachungsapp aufs Handy installieren und ihr vorschreiben wollen, wie oft sie duschen muss. Dass ihre Mutter ihr „lustige“ kleine Reime in die Dusche schreibt, fördert nicht gerade ihre Motivation. Aber der Monsterpickel auf ihrer Stirn überzeugt Katha dann doch, dass vielleicht etwas mehr Hygiene angebracht ist. Allerdings stehen die großen Katastrophen erst noch bevor…

Nicht nur wie witzige Geschichte, auch die frechen Illustrationen und die comichafte Textgestaltung machen das Buch zu einem echten Lesespaß. Vor allem elternleidgeplagte Schüler auf dem Weg zur Pubertät werden ihre Freude daran haben!

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Planen und Entscheidungen treffen

„Volles Fass voraus“ von Giansimone Migoni, illustriert von Dennis Lohausen, ist im Zoch-Verlag erschienen.

Ahoi, ihr Landratten! Wir gehen an Bord und wollen Handel treiben! Mit unserem Schiff geht es von Hafen zu Hafen, immer auf der Suche nach den besten Preisen und den tüchtigsten Matrosen. Kommt an Bord und Fahrt mit!

Ziel dieses toll von Dennis Lohausen illustrierten Spiels ist es, Fässer zu kaufen und mit Gewinn zu verkaufen. Das klingt einfacher als es ist, denn es kommt nicht nur darauf an, die Fässer im richtigen Hafen günstig zu erstehen. Danach müssen sie auch so an Bord gelagert werden, dass man sie zum richtigen Zeitpunkt wieder entladen kann, nämlich dann, wenn man das Glück – oder die richtige Strategie – hatte, in einem Hafen am richten Kai anlegen zu können. Stürme und Piraten machen den Plänen oft zusätzlich einen Strich durch die Rechnung, denn hat man nicht die richtige Crew dabei, verliert man Fässer oder Gold. Und Gold ist schließlich das, worauf es am Ende ankommt.

Bei diesem Spiel muss man vorausschauend planen und die richtigen Entscheidungen treffen: Sollte ich im nächsten Hafen lieber ein oranges Fass kaufen oder einen Matrosen anheuern, der mir vielleicht beim Verkaufen hilft – oder soll ich doch lieber eine Schatzkarte erwerben, um noch mehr Gold zu scheffeln? Wohin fahren wohl meine Mitspieler, die mir immer dicht auf den Fersen sind – schnappen sie mir womöglich die günstigen Angebote weg? Oder wollen sie sich lieber günstig im Hafen positionieren, um beim übernächsten Zug die Nase vorn zu haben? Und wenn ich jetzt das helle Fass nicht loswerde, wie komme ich dann im über-übernächsten Hafen an das lila Fass, das ich dummerweise nach ganz hinten gestellt habe?

Wirklich grandios, wie verzwickt man bei diesem Spiel denken muss, um sich von seinen Mitspielern nicht den Wind aus den Segeln nehmen zu lassen. Das macht so viel Spaß, dass man gerne auch zwei Runden hintereinander spielt. Aber Achtung: Durch den variablen Spielplan ändern sich in jeder Runde die Häfen. Wo man eben noch für einen guten Preis verkaufen konnte, lauern jetzt vielleicht Piraten…

Weil „Volles Fass voraus“ nicht nur fesselnd und immer wieder neu, sondern zudem auch ein Spiel für die ganze Familie ist – auch Grundschüler können mit etwas Hilfe problemlos mitschippern – bekommt es von mir eine begeisterte Empfehlung!

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Klartext sprechen

„Denkfehler und Klimakrise. Was helfen kann, die Welt zu retten“ von Michelle Stern – weitere Infos auf ihrer Homepage.

Eigentlich ist Michelle Stern Science-Ficion-Autorin. In ihren Romanen, die sie unter anderem für die langlebige Serie „Perry Rhodan“ schreibt, fabuliert sie von ferner Zukunft und exotischen Welten. Jetzt jedoch legt sie mit „Denkfehler und Klimakrise“ ein Sachbuch vor, das ihr eine Herzensangelegenheit ist.
Es gibt viele wissenschaftliche Werke über die Klimakrise, doch Michelle Stern will gar nicht zu den Wissenschaftlern und Politikern gehören, die sich zu diesem Thema äußern. Sie will etwas anderes, nämlich „Klartext“ sprechen; weil Wissen den Menschen nur dann etwa nutzt, wenn sie auch danach handeln – und dafür sind Gefühle nötig. Dass sich Sterns Buch deswegen positiv von all jenen Sachbüchern abhebt, die sich bereits mit dem Thema beschäftigt haben, stellt niemand geringeres als Bestsellerautor Andreas Eschbach fest, der das Vorwort verfasst hat.
„Auch wir sind ein Teil des Problems. So viel zu den schlechten Nachrichten. Die guten Nachrichten ergeben sich logisch daraus: Wenn wir ein Teil des Problems sind, dann sind wir auch ein Teil der Lösung!“ – genau mit solchen Sätzen will die Autorin ihre Leser ansprechen und motivieren. Denn viel zu schnell ist man bereit, die Klimakrise als gegeben hinzunehmen, weil sich weder Politik noch Gesellschaft ausreichend mit der Bekämpfung auseinandersetzen.
Michelle Stern macht in diesem Sachbuch das, was sie am besten kann: Geschichten erzählen. Sie nutzt dieses Talent, um Erkenntnisse zu vermitteln, die zum Umdenken und Anders-Handeln führen sollen. Mit nachdenklichen, teils skurrilen Kurzgeschichten erklärt sie unter anderem Bestätigungsfehler und Ersetzungsfehler, den Barnum-Effekt und die Kompetenz-Illusion.
Dabei gibt sie sehr viele persönliche Dinge preis, über ihr Leben, ihren Umgang mit Trauer und Ängsten. Auf diese Weise macht sie auf die titelgebenden „Denkfehler“ aufmerksam, verweist auf Recherchen und andere Bücher und appelliert immer wieder an das eine: an die Menschlichkeit.
Währenddessen warnt die Autorin davor, sich selbst zu viele Geschichten zu erzählen und Konflikte durch Lügengeschichten zu lösen, die wir selbst gern für wahr halten möchten. „Kognitive Dissonanz“ ist hier das Stichwort. „Wir müssen die Verantwortung für unser Handeln und seine Folgen wahrnehmen, wenn wir eine lebenswerte Welt möchten!“, meint Michelle Stern.
Nachvollziehbar, abwechslungsreich – lesenswert!

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Bilder für Babys, Texte für Eltern

„Na dann, gute Nacht! Erste Bilder und wahre Worte für wache Babys und müde Eltern“ von Cameron Spires, mit Bildern on Grace Cho, ist bei Klett Kinderbuch erschienen.

Vorneweg: Eigentlich ist das kein Bilderbuch für Babys oder Kleinkinder. Es ist ein Bilderbuch für die jungen Eltern. Und es ist großartig!

Babys verstehen die Text in diesem Pappbilderbuh ohnehin nicht, aber sie freuen sich über die niedlichen Bilder von Grace Cho. Die urkomischen Texte von Cameron Spires hingegen richten sich an diejenigen, die spät in der Nacht ihren Nachwuchs zum Schlafen bringen wollen.

Den fett gedruckten Text kann man ruhig vorlesen: „Das ist eine Eule.“ Der magere Text hingegen ist für die Eltern bestimmt und sorgt garantiert für ein (wahrscheinlich müdes) Lächeln: „Sie verwechselt Tag und Nacht – genau wie du. Viel Verstand hat sie auch nicht.“ Oder, ein paar Seiten weiter: „Das ist ein Haus.“ Elterntext: „Es sieht fast so aus wie unseres! Leider gehört es jetzt der Bank, damit wir uns deinen Kita-Platz leisten können.“ Ergänzt um die nächsten beiden Seiten: „Kleiner Scherz. Wir finden keinen Kita-Platz.“

So geht es weiter, bis ganz zum Schluss doch noch ein paar versöhnliche Töne angeschlagen werden, zum Beispiel bei den süßen Pinguinen: „Das ist eine Familie. Sie ist das Wichtigste auf der Welt.“

Dieses Buch ist das richtige Geschenk für junge, erschöpfte Eltern, die bei dem mit dem Nachwuchs einhergehenden Schlafmangel dringend etwas zum Lachen brauchen. Wirklich toll, und natürlich nicht ganz ernst zu nehmen.

„Na dann, gute Nacht! Erste Bilder und wahre Worte für wache Babys und müde Eltern“ von Cameron Spires, mit Bildern on Grace Cho, ist bei Klett Kinderbuch erschienen.

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Von Entscheidungen, Geschichten und Träumen

„Warum die Welt nicht fair ist“ von Yuval Noah Harari, illustriert von Ricard Zaplana Ruiz, ist bei dtv erschienen.

Auf unserer Welt gibt es große Unterschiede zwischen den Menschen. Die einen sind arm, die anderen reich, die einen haben Macht, die anderen nicht. Das ist unfair. Warum ist das eigentlich so? Der Autor Yuval Noah Harari erklärt es in diesem wundervollen Sachbuch.

Das Tolle an „Warum die Welt nicht fair ist“: Ihr werdet hier nicht mit trockenen Fakten erschlagen. Yuval Noah Harari erzählt euch eine Geschichte. Wenn man sich die Geschichte der Menschheit genau anschaut, versteht man nämlich ziemlich schnell, warum unsere Welt heute so ist, wie sie ist. Es hat etwas damit zu tun, dass sich ein paar Menschen vor rund 10.000 Jahren dazu entschieden haben, nicht mehr als Jäger und Sammler leben zu wollen.

Die Entdeckung, dass man bestimmte Pflanzenarten anbauen und zu Nahrung verarbeiten kann, führte zu vielen weiteren Veränderungen. Wer etwas besitzt, zieht Neid auf sich. Wer sich verteidigen will, braucht einen Anführer. Wer viele Menschen lenken möchte, braucht etwas, um sie zu kontrollieren. Und um dieses mächtige Werkzeug der Kontrolle benutzen zu können, braucht es Menschen, die Geschichten erzählen könne, an die andere glauben. Junge Menschen, meint Yuval Noah Harari, haben noch die Fähigkeit, solche Geschichten zu durchschauen und zu verändern. Das ist eine große Verantwortung, aber auch eine Chance.

Es ist faszinierend, Yuval Noah Hararis Ausführen zu folgen und langsam zu begreifen, warum sich die Menschheit in welche Richtung entwickelt hat – und das manchmal auf völlig unterschiedlichen Kontinenten, ohne Kontakt zueinander. Spannend ist auch, wie wichtig Geschichten, Ideen und Träume sind, was sie Gutes oder auch Schreckliches bewirken können. Yuval Noah Harari schafft es tatsächlich, diese komplexen Vorgänge so zu erklären, dass sie junge Leser nachvollziehen können und sich dabei sogar gut unterhalten fühlen.

Dieses Buch ist so gut, dass ich es nicht nur empfehlen muss: Ich rate dringend zu der Lektüre, nicht nur Kindern, auch Erwachsenen.

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Bilder merken, Federn mopsen

„Zicke Zacke Hühnerkacke“ von Klaus Zoch ist im Zoch-Verlag erschienen.

Ein echtes Original feiert Geburtstag: „Zicke Zacke Hühnerkacke“ wird 25 Jahre alt. Wie, dieses witzige Spiel kennt ihr noch gar nicht? Dann aufgepasst und losgegackert!

Bei diesem Gedächtnisspiel geht es darum, den Mitspielern die Federn auszurupfen. Alle rennen um den Hühnerhof herum und bewegen sich auf witzig illustrierten Bildern voran. Doch um vorwärts zu kommen, muss man erst das Bild aufdecken, das zum nächsten bunten Wegeplättchen passt. Doch wo versteckt sich das richtige Bild?

Da heißt es genau aufpassen und schauen, was die anderen Hühner so aufdecken. Wer sich die richtigen Fundstellen merken kann, darf weitergehen – so lange, bis das aufgedeckte Plättchen nicht mehr zum Weg vor ihm passt. Überholt man auf dem Weg ein anderes Huhn, klaut man ihm die Schwanzfeder – oder auch zwei, falls dieses Huhn zuvor schon jemand anderen gerupft hat.

Hat es jemand geschafft, alle Federn zu ergattern, ist das Spiel vorbei.

Immer noch ein tolles Spiel, bei dem oft die ganz Kleinen die Nase vorn haben. Denn hier gewinnt, wer das beste Gedächtnis hat – und dabei sind gerade jüngere Kinder oft nicht zu schlagen. Deswegen können hier auch schon Dreijährige gut mithalten. Die überholten Hühner zu „rupfen“ macht da besonders viel Spaß. Eine Herzensempfehlung für einen wahren Spieleklassiker!

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Spannende Reise und schwungvolle Dialoge

„Emily Seymour: Zeitreisen für Fortgeschrittene“ von Jennifer Alice Jager ist bei Ravensburger erschienen – in der Erstauflage mit schickem Farbschnitt.

Neulich habe ich euch hier den ersten Teil von Emily Seymours Abenteuern vorgestellt – hier kommt der zweite Teil, der die spannende Geschichte zum Abschluss bringt. Das Buch geht fast genau dort weiter, wo Teil eins endet – oder doch nicht?

Die Ich-Erzählerin nennt sich nämlich plötzlich Mia und lebt in Florida bei einer Pflegefamilie. Das Leben dort ist ziemlich cool: Eis und Partys am Strand sind angesagt. Doch dann tauchen ein fremder Junge und ein unbekanntes Mädchen auf und entführen sie – und kurz danach weiß Emily nicht nur wieder, wer sie ist und dass ihre Freunde Ashton und Santana ihr das Gedächtnis zurückgegeben haben, sondern auch, warum sie sich an nichts erinnern konnte: Sie ist einer großen Verschwörung auf die Spur gekommen, in die ihre Familie verwickelt ist. Ihr Bruder Cedric scheint nicht der Verräter zu sein, für den man ihn hält, und deswegen wollte man Emily wohl mit einem gelöschten Gedächtnis aus dem Weg räumen …

Es folgt wieder eine spannende Jagd rund um die Welt und durch die Zeit, um dieser Verschwörung auf die Spur zu kommen, Cedric zu retten und wennmöglich auch noch den Fluch zu brechen, der Ashton und Emily aneinander bindet.

Genauso fesselnd wie Teil eins und mit ebensoviel fantastischem Flair wartet Jennifer Alice Jagers Fortsetzung auf. Schauplätze wie eine Geisterstadt in Japan und der Buckinghampalast in London machen großen Spaß, und die wortwitzigen Dialoge lesen sich schwungvoll und rasant. Und ein bißchen Herzklopfen ist natürlich auch wieder dabei, denn noch ist nicht klar, ob die Gefühle zwischen Emily und Ashton echt oder nur durch einen Zauber entstanden sind.

Ganz klare Leseempfehlung für junge Fantasy-Fans ab etwa 12 Jahren.

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Viel zu entdecken mit tollen Illustrationen


„Zeit. Vom kleinsten Moment bis zur Unendlichkeit“ von Monika Utnik, übersetzt von Marlena Breuer, und illustriert von Agnieszka Sozańska, ist bei Magellan erschienen.

Habr ihr euch schon einmal gefragt, was Zeit ist? Schließlich kann man Zeit nicht sehen oder hören, man merkt nur, dass sie vergeht. In diesem schönen, großformatigen Sachbuch erfahrt ihr mehr darüber!

Winterzeit, Sommerzeit, Zeitzonen und verschiedene Zeitrechnungen – es gibt sehr viel zu entdecken in diesem Buch. Monika Utnik schafft es dabei, ein sehr schwieriges Thema verständlich zu machen. Warum zum Beispiel dehnt sich die Zeit wie Gummi, wenn ihr im Wartezimmer des Kinderarztes sitzt, und vergeht wie im Flug, wenn ihr schön spielt? Das hat etwas mit unserem Gehirn zu tun und wird genau erklärt.

Auch die Lebenszeit ist unterschiedlich. Während Menschen im Durschschnitt 80 Jahre alt werden, werden kleine Tiere nicht sehr alt – Bienen zum Beispiel nur ein paar Wochen. Grönlandwale hingegen können bis zu 200 Jahre alt werden.

Aber vorsicht vor Zeitdieben! Wer das ist? Meistens sind wir das irgendwie selbst, weil wir aufschieben oder trödeln. Auch dazu gibt es eine wunderbar gestaltete Doppelseite.

Gleich mehrere Seiten nimmt das Thema „Uhren“ ein – davon gibt es ziemlich viele, und sie sind so unterschiedlich, dass es nicht langweilig wird. Weitere Infos gibt es zu Kalendern, Arbeitszeit und Sprichwörtern – und zu noch vielem mehr.

Ein großartiges und von Agnieszka Sozańska liebevoll illustriertes Buch, das ganz viel zum Entdecken, zum Wundern und zum immer wieder Lesen bietet. Nicht nur für Kinder, auch für Erwachsene eine tolle Lektüre.

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Meister der Tarnung

„Natürlich gibt es Dodos!“ von Paddy Donnelly, übersetzt von Lisa Engels, ist im Baumhausverlag erschienen.

Dodos sind ausgestorben – das ist doch eigentlich klar, oder? In diesem superlustigen Bilderbuch erfahrt ihr endlich die Wahrheit: Die lustigen Vögel von der Insel Mauritius haben sich einfach nur verkleidet, weil sie keine Lust haben, immer im Mittelpunkt zu stehen. Deswegen sind sie zu Meistern der Tarnung geworden. Sie maskieren sich zum Beispiel als Pinguine. Und sie sind nicht die einzigen: Auch andere Tiere, die als ausgestorben gelten, verstecken sich einfach nur megagut. Wolljaarmammuts rasieren sich zum Beispiel das Fell und tarnen sich als Elefanten, und Säbelzahntiger tragen Schnurrbärte, um ihre großen Zähne zu verstecken. Und erst die Dinos …

Das Bilderbuch informiert auf urkomische Weise über ausgestorbene Tiere, schlägt aber auf der letzten Seite, auf der es noch mehr Infos zu den echten Tieren gibt, auch ernste Töne an. So erzählt Paddy Donelly, dass es meist die Schuld der Menschen ist, dass es diese Tiere nicht mehr gibt. Und er ruft dazu auf, gefährdete Tiere zu schützen. Das ganze verpackt mit viel Herz und Humor.

Was für eine lustige Idee! Eine dodomäßige Empfehlung!

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Tolle, glitzernde Eier-Schubserei

„Dori Dino“ von Kirsten Hiese ist bei Pegasus erschienen.

Ach verflixt: Sämtliche Dinoeier sind aus dem Nest gepurzelt! Schnell, schnappt euch ein Stäbchen und helft mit, die bunten Eier in die richtigen Nester zu rollen und zu schubsen. Dummerweise mischt aber auch die freche Dori Dino mit und verursacht jede Menge Chaos.

In diesem rasanten und lustigen Spiel schlüpft ihr in die Rollen der Dinoeltern und versucht, die Eier so schnell wie möglich zurück in die richtigen Nester zu befördern. Landen sie an der richtigen Stelle, schlüpfen die Babies und ihr bekommt als Belohnung Dinochips mit dem süßen Nachwuchs darauf. Einer von den Spieler übernimmt jedoch immer die Rolle von Dori Dino und kullert die Eierchen quer über das Spielfeld willkürlich in irgendwelche Nester. Nur in der allerletzten Runde hält sich Dori zurück, und alle Eltern sorgen dafür, dass ihre Eier an der richtigen Stelle landen.

Ein supersüßes Spiel mit viel Action und tollem Spielmaterial. Ihr werdet die glitzernden bunten Dinoeier lieben, auch wenn sie leider so gut wie nie dorthin rollen, wohin man sie haben möchte. Ganz schön knifflig, sie in die richtigen Nester zu bekommen! Allerdings solltet ihr euch vorher genau darüber einigen, wie man rollen darf und auf welche Weise man sich dabei in die Quere kommen kann, sonst gibt es schnell Streit. Wenn ihr euch einig seid, ist es ein lustiges Spiel auch schon für Kindergartenkinder.  

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„PuzzleXCrime: Das verlorene Feuer“

„PuzzleXCrime: Das verlorene Feuer“ von Inka und Markus Brand und Michael Rieneck ist bei Ravensburger erschienen.

Hier kommt eine geniale Kombination: Puzzle und Krimispiel! Diese tolle Idee ist ein aufregendes Abenteuer für die ganze Familie.

Zur Geschichte: Jemand hat im Luxusabteil des Panorama-Express auf dem Weg nach Mailand eine wertvolle Halskette gestohlen. Zum Glück sitzt Ihr ebenfalls im Zug und könnt als Nachwuchs-Detektive den Fall übernehmen. Findet heraus, wer Frau von Schnackensteins Schmuck gestohlen hat. Bevor ihr mit den Ermittlungen loslegen könnt, müsst ihr aber erst den Tatort puzzeln. Wie lange ihr dafür braucht, das 264-teilige Bild zusammenzusetzen, hängt von euren Puzzlekünsten ab und davon, wie viele Leute ihr seid. Wir haben es zu zweit in etwa einer Stunde geschafft.

Ist das Bild fertig, geht es ans Rätseln. Wenn ihr ein bestimmtes Detail näher untersuchen wollt, hebt ihr das entsprechende Teil mit einem Saugnapf heraus und schaut auf die Rückseite. Dort steht eine Nummer. Aus einem Stapel mit 72 Karten sucht ihr euch die passende heraus. Natürlich gibt es nicht für jedes Puzzlestück eine Karte, und nicht jeder Gegenstand hat eine Bedeutung. Dafür findet man manchmal Interessantes an Stellen, an denen man nicht damit gerechnet hat. Manche Karten kann man kombinieren – ein Schlüssel mit einem Schloss etwa – und erhält damit den Hinweis auf eine weitere Karte. Außerdem gehören acht Umschläge zum Spiel, die man nach Aufforderung durch die richtige Karte öffnen darf und die weitere Beweise enthalten.

Wenn ihr die richtigen Schlüsse zieht, könnt ihr sicher bald Täter und Tatablauf notieren und wisst sogar, wo die Beute versteckt wurde – dann dürft ihr die Lösung öffnen.

Ich hatte unwahrscheinlich viel Spaß bei dieser witzigen Idee, Puzzle und Rätsel miteinander zu kombinieren. Der Fall war knifflig und dennoch logisch und schon für junge Nachwuchs-Detektive ab Grundschulalter mit etwas Unterstützung zu knacken. Ich hoffe, dass Ravensburger bald noch mehr PuzzleXCrime-Spiele anbietet – bislang gibt es für Kids noch „Die geraubte Zeit“ und für Spieler ab 12 Jahren eine weitere Variante. Dieses hier ist ein Super-Einstieg!

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Handeln, Heuern, Abenteuer erleben

„Port Royal – Big Box“ von Alexander Pfister ist bei Pegasus Spiele erschienen.

Willkommen in der Karibik! In der Hafenstadt Port Royal versucht ihr, euer Glück zu machen, indem ihr handelt und heuert, Pasagiere an Bord nehmt oder euch mit der Obrigkeit gut stellt. Am Ende siegt, wer den meisten Einfluss erringen konnte – doch das ist nicht unbedingt der, der die meisten Karten hat.

Denn in diesem Spiel geht es fast ausschließlich um Karten. Sie dienen sowohl als Spielkarten als auch als Goldreserve, wenn man die Rückseite nach oben dreht. Im Grundspiel müsst ihr zunächst einmal auf die richtigen Schiffe setzten, um Gold zu verdienen. Nach und nach deckt ihr Karten auf, so viele ihr wollt. Aus der Auslage dürft ihr schließlich mit Schiffen handeln oder Matrosen, Piraten oder andere schillernde Gestalten anwerben. Vielleicht braucht ihr ja auch einen Taussendsassa in eurer Mannschaft oder wollt den Gouverneut bestechen, um mehr Karten nehmen zu dürfen? Nur mit dem richtigen Personal könnt ihr Aufträge erfüllen und an Ansehen gewinnen.

Doch Vorsicht: Deckt ihr zwei Schiffe der gleichen Farbe auf, landet alles, was ihr bislang aufgedeckt habt, auf dem Ablagestapel.

In der Big Box ist außerdem „Port Royal unterwegs“ enthalten, eine etwas einfachere Variante, von der ihr Karten ins Grundspiel mischen könnt, wenn ihr das wollt.

Zudem findet ihr hier auch die Erweiterung „Ein Auftrag geht noch“, mit der ihr noch mehr zu tun bekommt. Und mit „Das Abenteuer beginnt“ spielt ihr euch durch eine spannende Geschichte.

Mit dieser Box bekommt das Händlerherz alles, was es begehrt: vom schnellen Spiel über kooperative Varianten bis zum ausufernden Abenteuer. Die Regeln sind einfach, übersichtlich und schnell verständlich, so dass Spaß für die ganze Familie garantiert ist. Absolute Spielempfehlung!

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Reisen durch die Wetterau

„Celtic“ von Dirk Hillebrecht ist bei Pegasus erschienen.

Ganz in unserer Nähe ist ein sehr besonderer Ort: Auf dem Glauberg wurde vor einigen Jahren das Grab eines Keltenfürsten gefunden. Das Brettspiel „Celtic“ versetzt euch in diese Zeit zurück und schickt euch auf Wanderschaft durch die Wetterau.

Euer Ziel ist es, so viel Ansehen wie möglich zu sammeln. Dafür zieht ihr von eurem Keltendorf aus in die Region, sammelt Handelswaren und erfüllt Reiseaufträge. Spieltechnisch läuft das so, dass ihr mit einem oder mehreren Spielchips von Dorf zu Dorf rückt, um bestimmte Felder zu erreichen. Der Clou dabei: Ihr könnt auch bei euren Gegenspielern „mitreisen“ und so schneller vorankommen. Am Ende entscheiden eure erfüllten Reiseaufträge darüber, wie viel Ansehen euch die Waren bringen, die ihr ergattern konntet. Und am wertvollsten sind schließlich die seltensten Waren für euch.

Das Spielprinzip ist erfrischend simpel und macht auch Schulanfängern schon Spaß. Etwas komplizierter ist dann die Berechnung der Punkte, für die ein Extra-Block dem Spiel beiliegt. Dabei brauchen jüngere Spiele noch etwas Hilfe. Ein sehr schönes Spiel – nicht nur wegen des lokalen Bezuges zu unserem Nachbarlandkreis!

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Spannend und fantastisch

„Schwestern durch die Zeit: Comtesse in Turnschuhen“ von Teresa Hochmuth ist in Magellan-Verlag erschienen.

Dotti sehnt sich danach, in einem anderen Jahrhundert zu leben – und nach einer echten Freundin. Auch Frieda hätte gerne eine Vertraute zum Reden. Als Dotti einen antiken Schreibtisch geschenkt bekommt, können die beiden plötzlich miteinander kommunizieren. Und das, obwohl 200 Jahre sie trennen!

Durch einen Zufall schickt Dotti schließlich nicht nur einen Brief, sondern sich selbst in der Zeit zurück. Ihr Traum scheint wahr geworden zu sein, denn sie bekommt wie Frieda schöne Kleider, Privatunterricht auf einem Schloss und darf als Debütantin an feinen Gesellschaften teilnehmen. Erst nach und nach versteht Dotti, warum Frieda das alles nicht so toll findet; denn sie darf über ihr Schicksal nicht selbst bestimmen…

Dabei muss auch Dotti aufpassen, damit niemand mitbekommt, dass sie aus der Zukunft stammt. Aber hat Friedas Bruder Johann vielleicht Verdacht geschöpft?

Teresa Hochmuth erzählt eine ebenso spannende wie fantastische Geschichte aus zwei Perspektiven. Da fällt es nur allzu leicht, beide Mädchen zu verstehen, sowohl die romantische Dotti als auch die abenteuerlustige Frieda. Außerdem ist in diesem unterhaltsamen Buch nicht alles so, wie es auf den ersten Blick scheint… Tolle Lektüre für Zeitreise-Fans!

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Spannende Abenteuer und Geheimnisse

„Lenny Hunter: Die magische Sanduhr“ von ThiLO, mit Bildern von Silvio Neuendorf, ist im Verlag Coppenrath erschienen.

Wer Abenteuer und Geheimnisse liebt, für den sind die Geschichten von Lenny Hunter genau das Richtige! In „Die magische Sanduhr“ erfahrt ihr, wie Lenny und seine Freunde Cleo und Marvin zur Mystery-Crew werden – zur NEUEN Mystery-Crew, um genau zu sein, denn schon Lennys Opa hat zusammen mit seinen Freunden auf der ganzen Welt nach Geheimnissen geforscht.

Jetzt sind aber Lenny und Co. gefragt, denn die Ganoven von der Verbrechervereinigung „Rote Pfote“ sind hinter der magischen Sanduhr her, mit der man die Zeit zurückdrehen kann.

Lenny, Cleo und Marvin müssen verhindern, dass dieses wertvolle Stück in die falschen Hände gerät. Deswegen brechen sie mit dem sprechenden Flugzeug Rusty nach Südamerika auf. Und damit geht das Abenteuer erst richtig los!

Supertoll bei diesem Buch finde ich die Illustrationen und die Gestaltung, die den Leser richtig zum Teil der Geschichte werden lassen. So kann man in Opas Notizbuch blättern oder das Rätsel um Marvins Verschwinden am Wasserfall aufdecken. Dazu gibt’s eine spannende Geschichte, die Lust auf mehr macht – viel mehr.

Und ein bißchen etwas gibt es ja auch schon, nämlich Escape-Spiel-Abenteuer, ein Kritzel-Kratzel-Buch und coole Sticker für Lenny-Fans. Da macht das Warten auf Teil zwei Spaß!

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Eingeordnet unter Bücher, Bilderbuchtipps

Rätsel ohne Ende

„Bitte nicht öffnen: Kratzig!“ von Charlotte Habersack, mit Bildern von Fréderic Bertrand, ist bei Carlsen erschienen.

Eigentlich hatten Nemo, Oda und Fred gedacht, endlich das Rätsel um den geheimnisvollen Spielzeugdieb in Boring gelöst zu haben. Doch da landet ein neues Paket in Nemos Wohnung. Und dieses Mal müssen sie es gar nicht entgegen der darauf gekritzelten Warnung öffnen. Denn es ist völlig zerfetzt und leer – oder doch nicht? Eine kleine Maus sitzt darin. Aber ist die tatsächlich ein lebendig gewordenes Spielzeug? Nemo hat da seine Zweifel. Vor allem, als überall in der Stadt fiese Krallenspuren auftauchen, Autos zerkratzt werden und jemand das Zimmer von Freds Schwester Antonia verwüstet. Dazu wird es immer windiger, während Wettermann Hubsi auf Reisen gegangen ist und jeden Tag aus einem anderen Land sendet.

Nemo ahnt bereist, wer das neue geheimnisvolle Wesen sein könnte – und dass sie einen alten Freund als Verbündeten brauchen, um es aufzuhalten. Dazu müssen sie sich ausgerechnet mit dem Fiesling Korbinian einig werden.

Wer denkt, dass Charlotte Habersacks Geschichte langsam ein Ende nimmt, hat sich getäuscht: Stattdessen wird sie immer rätselhafter und spannender. So ist auch dieser Teil von „Bitte nicht öffnen“ witzig, chaotisch und so fesselnd, dass man ihn gar nicht weglegen mag. Nachschub kommt schon im Sommer!

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Klaut die Lieblings-Leckereien

„Snack Happens“ von Michael Kallauch ist bei Pegasus Spiele erschienen.

Die Menschen sind aus dem Haus, und endlich können die Tiere den Kühlschrank plündern. Übernehmt die Rolle eines Haustieres und versucht, so viele eurer Lieblingssnacks wie möglich in euer geheimes Versteck zu schaffen.

Die Regeln sind einfach: Hier wird die Verpackung zum Spielbrett – oder eher gesagt zum Kühlschrank. Der Startspieler wirft rote Holzscheiben hinein – je nachdem, in welchem Regal sie liegen bleiben, dürfen Snacks geklaut werden. Aber Achtung: jedes Tier hat andere Vorlieben.

Nacheinander holen die Spieler die Holzscheiben heraus und nehmen sich dafür Snacks. Dumm nur, wenn ausgerechnet das Regal mit der gefräßigen Maus übrig bleibt – dann geht der Spieler leer aus. Wer sich für das Regal mit der Brotbox entscheidet, darf würfeln, um Paprika, Milch, Kuchen oder Melone zu ergattern. Passt die Beute nicht zu dem, was man braucht, kommt sie in den Mixer.

Wer sein Versteck zuerst mit seinen Lieblingssnacks gefüllt hat, gewinnt!

Ein echt leckeres Spiel für ganz junge Spieler – angegeben ist das Spielalter mit fünf Jahren und älter, doch das einfache und dennoch spannende Spielprinzip verstehen auch schon jüngere Kinder. Ein schöner Spielspaß für Zwischendurch.

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Famoses Sachbuchwissen in tollen Bildern

„Wir fliegen ins Weltall!“ von  Timothy Knapman, übersetzt von Inga Hübner, und mit Bildern von  Nik Henderson ist bei Carlsen erschienen.

Seid ihr auch so vom Weltraum fasziniert wie ich? Mit diesem tollen Sach-Bilderbuch könnt ihr vieles über die Missionen erfahren, mit denen die Menschen das All erkundet haben.

Los geht es mit Sputnik, der 1957 als erster Satelit die Erde umkreiste und den Wettlauf ins All eröffnete.

Von da an ging es rasant vorwärts, mit Raumkapseln wie Friendship 7 oder den Astronauten Neil Armstrong und Buzz Aldrin, die auf dem Mons landeten. Andere Missionen wie Apollo13 waren nicht so erfolgreich. Wiederum andere schafften Unglaubliches: Das Team der Raumfähre Discovery etwa setzte das Hubble-Weltraumteleskop in der oberen Erdatmosphöre aus, von wo es heute noch tolle Bilder sendet.

Die Internationale Raumstation ist das größte von Menschen gemachte Objekt im Weltraum, und Astronauten aus der ganzen Welt arbeiten dort zusammen – allerdings immer höchstens 7 auf einmal. Und das Artemis-Weltraumprogramm bereitet gerade eine weitere Mondmission vor – dort soll eine Basis entstehen, in der Menschen leben können.

Spannend und faszinierend ist diese schön bebilderte Geschichte der Raumfahrt. Timothy Knapman gelingt es, 16 komplexe Weltraummissionen verständlich zusammenzufassen, und Nik Hendersons Bilder komplettieren das famose Sachbuch. Ein absoluter Tipp für Fans von Raketen, Astronauten und denen, die sich wünschen, zu den Sternen zu fliegen. 

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Neues von Hildegunst von Mythenmetz

„Die Insel der Tausend Leuchttürme“ von Walter Moers ist im Penguin Verlag erschienen.

Lange haben die Fans von Walter Moers darauf gewartet, dass die Geschichte um den Lindwurm Hildegunst von Mythenmetz weitergeht. Das tut sie in Moers neuem Zamonien-Roman – allerdings nicht in Form der mit viel Spannung ersehnten Fortsetzung der „Stadt der Träumenden Bücher“ und des „Labyrinths der Träumenden Bücher“. Dort hatte Moers seinen schriftstellernden Lindwurm und mit ihm die Leser am Ende mit einem ziemlichen Cliffhänger allein gelassen.

Dieses Rätsel löst „Die Insel der Tausend Leuchttürme“ leider nicht auf. Bei dieser Geschichte geht es um etwas komplett anderes. In Form eines Briefromans schildert Hindegunst von Mythenmetz einen Kuraufenthalt auf Eydernorn und die sich damit ergebenden fantastischen Verwicklungen. Keine Buchlinge, keine Katakomben – dafür Küstengnome und Hummdudel. Nun ja …

Aber von vorn: Wegen einer Bücherstauballergie reist der Erzähler Hildegunst auf die Insel Eydernorn, und schon die Anfahrt verkäuft schwierig, weil sein Schiff in einen Jahrhundersturm gerät. Endlich am Ziel, der Stadt Eydergard, angekommen, bekommt er im Hotel ein Zimmer mit Hummdudel (einer seltsam summenden Amphibie) und im Sanatorium für Atemwegserkrankungen einen skurillen Therapieplan und zahlreiche Tipps für die Freizeitgestaltung.

Er verbringt die Tage damit, die Sehenswürdigkeiten der Insel zu erkunden und sich im Krakenfieken zu üben. Überraschenderweise stellt sich der Lindwurm als ein Naturtalent in dieser typisch Eydernornischen Sportart heraus und spielt bald Profis an die Wand. Nebenher genießt er kulinarische Kuriositäten wie Orkanbrot und Tiefseefische.

So weit, so langatmig. Dann beginnt Hildegunst, zwei Leidenschaften zu entwickeln: die eher zufällige für die Hummdudel-Zucht – aus dem einen Tier in seinem Aquarium wird bald ein ganzer Schwarm – und die Pharalogie, die Leuchtturmforschung. Denn auf der Insel gibt es unzählige, einzigartige Leuchttürme, und jeder davon wird von einem Genie bewohnt. Oder zumindest von einem Verrückten. Während seiner Forschungen trifft der Lindwurm auf Unerwartetes und auf Erstaunliches – und muss schließlich erkennen, dass er Teil eines großen Planes ist, bei dem es um nichts geringeres als das Schicksal von ganz Zamonien geht.

Moers trifft den Ton eines typischen Reiseberichts im Stil der Romantiker ziemlich gut. Wäre Goethe nach Eydergard statt Italien gereist, hätten sich seine Berichte vermutlich ähnlich gelesen – inkluse dem Verlieren in vermeinlich nebensächlichen Details. Im fiktiven Nachwort erklärt Moers sogar, er habe bei der Veröffentlichung der ihm zugespielten Briefe etliches weggelassen – ebenfalls ein Spiel mit klassischer Literaturtradition. Die vielen Zeichnungen von Personen, Ausstellungsstücken und Sehenswürdigkeiten unterstreichen den pseudo-dokumentarischen Charakter.

Vieleicht hat es Moers damit aber etwas zu weit getrieben. Der Anfang ist sehr langwierig in seinen akribischen Beschreibungen von Eydergards Land und Leuten. Dann wird es spannend, als Hildegunst das Geheimnis der Insel zu entdecken beginnt – um am Schluss derart skurril zu werden, dass es fast zu viel des Guten ist. Was die Leser an den anderen Zamonien-Büchern so lieben – die fantastischen Orte und Figuren, die Wortspiele und schrägen Ideen – treibt Moers in diesem Roman auf die Spitze. Und damit treibt er es ein bißchen zu weit: Sense of Strangeness statt Sense of Wonder.

Trotzdem ist „Die Insel der Tausend Leuchttürme“ natürlich wieder ein kleines Meisterwerk der Wortschmiedekunst und des Humors. Neuleser werden etwas irritiert sein, die Fans werden es verschlingen. Und weiter auf „Das Schloss der träumenden Bücher“ warten.

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Spannendes Szenario

„Ziemlich zappenduster“ von Oliver Uschmann und Sylvia Witt ist bei Gulliver erschienen.

Plötzlich ist er weg, der Strom. Und Lisa und ihre Familien sitzen im Dunkeln fest, in einer Wohnung im vierten Stock, mitten in Berlin. Es kommt kein Wasser mehr aus dem Hahn, die Supermärkte haben geschlossen, so dass sie auch bald nichts mehr zu essen haben. Niemand geht vor die Tür, aus Angst vor Plünderern. Während Lisas Mutter von Anfang an an die ganz große Katastrophe glaubt, treibt der Vater alle mit seiner „Da passiert nix“- Einstellung an den Rand des Wahnsinns. Doch auch er beginnt, an einen Hackerangriff aus China zu glauben, nachdem tagelang nichts geschieht und mittlerweile alle Smartphones sämtliche Akkuladung eingebüßt haben.

Dumm nur, dass die einzigen, die ihnen helfen könnten, die chinesischen Nachbarn einen Stock tiefer sind. Aber mit denen will Lisas Vater nichts zu tun haben…

Das „Was-wäre-wenn-Szenario“, das Oliver Uschmann und Sylvia Witt hier entwerfen, wird auf dem Klappentext als „brisant und urkomisch“ bezeichnet. Komisch finde ich das Buch überhaupt nicht, dafür aber sehr, sehr spannend. Mehr als einmal habe ich mich gefragt, ob es im Fall eines „Blackouts“ wirklich so laufen würde, und wie man sich darauf vorbereiten könnte. Klare Leseempfehlung.  

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Das Geheimnis von Mama und Papa

„Heimlich wach bis Mitternacht“ von Katja Brause und Stefanie Jeschke ist bei Esslinger erschienen.

Was treiben Mama und Papa nur nachts, wenn Emma längst im Bett liegen muss? Die Kuscheltierfreunde haben die wildesten Ideen; Fliegen Mama und Papa in der Badewanne zu den Sternen? Oder reiten sie auf Tigern durch die Nacht? Emma würde es zu gerne herausbekommen. Der Kuscheltier-Maulwurf behauptet, dass er das Geheimnis kennt. Aber verraten will er es nicht.

 Also beschließen Emma und die anderen Kuscheltierfreunde, wach zu bleiben und dem Geheimnis selbst auf die Spur zu kommen. Doch was sie auch anstellen: Immer schlafen sie ein! Egal ob sie eine Kissenschlacht machen, sich verkleiden oder Gruselgeschichten erzählen, sie schaffen es einfach nicht, wach zu bleiben. Dann hat jedoch der Maulwurf eine Idee – und endlich finden sie das große Geheimnis heraus!

Witzig und mit kuriosen Ideen erzählen Katja Brause und Stefanie Jeschke Emmas Geschichte, die dem Untertitel zufolge (doch) eine Einschlafgeschichte ist. Sehr süß und geheimnisvoll – und mit einer absolut liebenswerten Lösung.  

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Ein Liedchen für Limo

„Fuchs & Ferkel: Der Tutomat“ von Bjørn F. Rørvik, übersetzt von Meike Blatzheim und mit Bildern von Claudia Weikert, ist bei Klett Kinderbuch erschienen.  

Zeit für eine neue Geschichte von Fuchs und Ferkel. Und was für eine: Dieses Mal machen die beiden Freunde eine Erfindung. Sie bauen einen Tutomaten. Der macht „Tut“, wenn man Flaschen hineinstellt. Am besten volle Limo-Flaschen, denn was soll man denn mit leeren, meint das Ferkel. Und weil man Kaugummi ebensogut gebrauchen kann, wie Limonade, gibt es auch eine Kaugummiklappe. Und eine Schokoladenschublade. Und natürlich ein Kuchenfach obendrauf. Dafür macht der Automat nicht nur Tut; wer will, bekommt auch ein Liedchen gepfiffen, durch das Pfeifrohr. Zwei Hocker werden hineingestellt, dann kann es losgehen.

Nachdem sie den Tutomat im alten Dachsbau zusammengebaut haben, stellen Fuchs und Ferkel ihn davor auf und nehmen darin Platz. Prompt kommt die Kuh vorbei und bekommt für ein Glas Apfelsaft ein paar „Tuts“ und ein höfliches Dankeschön. Das fängt ja gut an, aber danach bleibt die Kundschaft aus.

Also werden Schilder gemalt, aber ob die auch die Richtigen anlocken? Die Pappenheimer stecken nur ihre Schwester in die Schokoladenschublade, und dann taucht auch noch der Plumpwicht auf, der so leicht wütend wird – ob das gut geht?

Das neue Buch von Bjørn F. Rørvik ist wieder eine witzige und pfiffige Geschichte von zwei ungewöhnlichen Freunden. Fuchs und Ferkel haben immer die tollsten Ideen. Und das Schöne: Auch wenn mal etwas schief geht, findet sich eine Lösung. Zum Vorlesen oder Selbstlesen! 

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